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Mittelalterliches Handbuch für Liebesbriefe entdeckt

Forschergruppe fand in der "Biblioteca Capitolare" in Verona durch Zufall das Werk eines gewissen "Guido" aus dem 12. Jahrhundert

Verona - Passenderweise in jener Stadt, die durch die Liebesgeschichte von Romeo und Julia berühmt geworden ist, wurde das vermutlich älteste Handbuch für Liebesbriefe entdeckt. Zufällig ist eine studentische Forschergruppe in der "Biblioteca Capitolare" in Verona auf die in lateinischer Sprache verfasste Anleitung zum Schreiben von Liebesbriefen aus dem 12. Jahrhundert gestoßen, berichteten italienische Medien am Montag.

"Es handelt sich um die älteste Anleitung zum Briefeschreiben, mit einem ganzen Kapitel über Liebesbriefe", sagte Francesco Stella, Professor für mittelalterliche Literatur und Leiter der Forschergruppe. Geschrieben wurde der Brief-Knigge mit dem Titel "modi dictaminum" auf Pergament.

"So viele Grüße wie es Fische im Meer gibt"

Autor des Handbuches ist nach den Angaben ein gewisser "Guido". Der mittelalterliche Experte in Sachen Liebesbrief empfiehlt dem geneigten Leser Sätze wie: "Meine Liebe zu dir ist so tief, dass ich sie mit Worten nicht auszudrücken vermag, könnte auch jede Membran meines Körpers sprechen." Für den rechten Gruß an die Liebste hält er: "Ich schicke dir so viele Grüße wie es Fische im Meer gibt." Zudem rät der Autor, die Schönheit der Angebeteten mit wertvollen Edelsteinen zu vergleichen. Einige der Schreibmuster sind laut Stella auch an Frauen adressiert, ein Beweis dafür, dass es bereits im Mittelalter auch eine umfassende weibliche Leserschaft gab, die des Schreibens mächtig war.

(APA/derstandard.at), 11. Februar 2009

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