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2.800 Jahre alter Goldring bekräftigte Eide

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In Sachsen-Anhalt gefundenes Objekt hatte im bronzezeitlichen Nordeuropa eine ähnliche Funktion wie heute die Bibel bei Gericht

Halle/Könnern - Einen rund 2.800 Jahre alten sogenannten Eidring aus purem Gold haben Archäologen in Sachsen-Anhalt gefunden. Nach Angaben des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle hat der Ring ein Goldgewicht von 45,2 Gramm. "Die Wissenschaft vermutet aufgrund der skandinavischen Mythologie, dass Eidringe als Kultobjekt benutzt wurden", sagte Archäologe Cornelius Hornig. Demnach wurden die aus Gold oder Bronze gefertigten Ringe von bronzezeitlichen Tempelpriestern benutzt, um Eide zu bekräftigen: Die Priester legten den Ring auf den Altar, die Menschen berührten den Ring und schworen darauf einen Eid. "Das war so ähnlich, wie es heute noch mit der Bibel geschieht", erklärt Hornig.

"Eigentlich stammen diese Ringe aus dem nordischen Kreis der Bronzezeit" sagte Hornig am Sonntag. Sie seien seit dem 19. Jahrhundert häufig auf dänischen Inseln als Grabbeigaben entdeckt worden. Der nun gefundene Ring wurde bei Grabungen auf einer Baustelle bei Könnern im Salzlandkreis entdeckt: Experten waren dort auf eine bronzezeitliche Siedlung gestoßen. Bei ihren Ausgrabungen fanden die Archäologen zudem eine 15 Zentimeter lange Lanzenspitze aus Bronze sowie zahlreiche Keramikscherben, Tierknochen und Umrisse von Pfosten. (APA/dpa/derstandard.at), 22. Februar 2009